Propolis bei perioraler Dermatitis ? Jein
Behandlung von perioraler Dermatitis mit Propolis
Periorale Dermatitis ist eine entzündliche Hauterkrankung, die sich hauptsächlich durch rote, gruppierte Papelnund Pusteln rund um den Mund manifestiert. Diese Erkrankung betrifft besonders häufig Frauen im Alter von 20 bis 45 Jahren und wird oft durch den übermäßigen Gebrauch von Kosmetika, Feuchtigkeitscremes oder Steroidcremes ausgelöst, weshalb sie manchmal auch als "Stewardessenkrankheit" bezeichnet wird. Auch andere Faktoren wie hormonelle Schwankungen, physikalische Reize (UV-Strahlung, Hitze, Wind) und bestimmte Zahnpasten oder Hautpflegeprodukte können die Symptome verschlimmern.
Die Läsionen treten typischerweise perioral, also um den Mund herum, in den Nasolabialfalten oder auf dem Kinn auf. Sie erscheinen als kleine rosarote Papeln oder Pusteln, die wochen- bis monatelang bestehen können und mit feinen Schuppen bedeckt sind.
Propolis, ein von Bienen gesammeltes Harz, wird aufgrund seiner potenziellen entzündungshemmenden, antimikrobiellen und antioxidativen Eigenschaften häufig in Hautpflegeprodukten verwendet. Es gilt als eine natürliche Substanz, die Entzündungen reduzieren kann und daher theoretisch eine positive Wirkung auf entzündliche Hauterkrankungen wie die periorale Dermatitis haben könnte. Doch wie sinnvoll ist die Anwendung von Propolis bei perioraler Dermatitis?
Die wissenschaftliche Forschung zu diesem Thema liefert derzeit gemischte Ergebnisse. Während Propolis aufgrund seiner entzündungshemmenden Eigenschaften in einigen Fällen hilfreich sein könnte, gibt es Bedenken hinsichtlich seiner Anwendung bei empfindlichen Hauttypen oder in Fällen, in denen die periorale Dermatitis durch Kosmetika und Pflegeprodukte ausgelöst wurde. Propolis kann, vor allem in höherer Konzentration, selbst Hautreizungen verursachen oder die Symptome verschlimmern.
Da periorale Dermatitis oft auf eine Überpflege oder auf sensibilisierende Inhaltsstoffe zurückzuführen ist, könnte der Einsatz von Propolis-Produkten das Problem weiter verstärken, anstatt es zu lindern. Die Standardtherapie bei perioraler Dermatitis besteht meist darin, eine sogenannte „Nulltherapie“ durchzuführen, bei der alle irritierenden Hautpflegeprodukte abgesetzt werden. Betroffene sollten sich zunächst ausschließlich mit Wasser waschen und auf Seifen, Cremes und Kosmetika verzichten. In schwereren Fällen wird zusätzlich die Behandlung mit Antibiotika, wie Erythromycin oder Tetrazyklinen, empfohlen, um bakterielle Infektionen zu unterdrücken.
Die Verwendung von Propolis zur Behandlung von perioraler Dermatitis ist umstritten. Propolis besitzt entzündungshemmende und antimikrobielle Eigenschaften, jedoch gibt es Berichte über allergische Reaktionen, die seine Anwendung bei empfindlichen Personen problematisch machen. Niedrige Konzentrationen könnten möglicherweise vorteilhaft sein, aber es sind weitere Studien notwendig, um die Sicherheit und Wirksamkeit von Propolis zu bestätigen.
Produktempfehlung:
entweder "Nulltherapie" - also der komplette Verzicht auf sämtliche Reinigungsmittel und kosmetischen Pflegemittel,
oder
wer gute Erfahrungen mit Propolis an anderer Stelle gemacht hat:
2 x 1 Anwendung täglich: Einmal morgens und einmal abends nach der Reinigung autragen Propolis Creme
Propolis und periorale Dermatitis
Es gibt Berichte über Fälle von perioraler Dermatitis und Cheilitis (Lippenentzündung), die durch die Anwendung von Propolis ausgelöst wurden, was auf eine Sensibilisierung hinweist1, 5. Einfach ausgedrückt kann Propolis bei einigen Menschen bei dauerhafter Anwendung die Hautprobleme eher verschlimmern als verbessern.
Therapeutische Eigenschaften von Propolis
Es gibt einige Studien, die die entzündungshemmenden und antimikrobiellen Eigenschaften von Propolis hervorheben. Diese Eigenschaften könnten theoretisch bei der Wundheilung und bei Hauterkrankungen wie der perioralen Dermatitis hilfreich sein2, 6. Dies bedeutet, dass Propolis theoretisch entzündungshemmend wirken könnte, aber dies ist noch nicht vollständig bewiesen - auch wenn es zahlreiche empirische Berichte und Erfahrungsreporte von Hautärzten und Heilpraktikern gibt.
Eine Studie zeigte, dass eine niedrige Konzentration von Propolis in einer Cold Cream die Lebensqualität und die Schwere der atopischen Dermatitis verbessern kann, ohne die physikalischen Eigenschaften der Creme zu verändern6. Vereinfacht heißt das, dass Propolis in geringer Menge möglicherweise helfen kann, aber die Dosierung kann entscheidend sein.
Allergische Reaktionen auf Propolis möglich
Mehrere Studien berichten von allergischen Kontaktdermatitis-Fällen durch Propolis, insbesondere bei topischer Anwendung. Die Symptome umfassen Rötung (Erythem), Schwellung (Ödeme) und Juckreiz, die nach Absetzen von Propolis abklingen1, 3, 4, 5. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet dies, dass Propolis bei empfindlichen Personen Hautirritationen hervorrufen kann - das kann natürlich hier also das Gegenteil verursachen - KANN.
Besonders gefährdet sind Menschen, die allerdings übermässig mit Bienenprodukten in Kontakt kommen, wie Imker oder Personen, die ausgiebig und unkontrolliert Propolis-haltige Produkte verwenden2, 3.
Zusammenfassung
Die Verwendung von Propolis zur Behandlung von perioraler Dermatitis ist umstritten. Während Propolis entzündungshemmende und antimikrobielle Eigenschaften besitzt, gibt es zahlreiche Berichte über allergische Reaktionen, die die Anwendung bei empfindlichen Personen problematisch machen. Eine niedrige Konzentration von Propolis könnte potenziell vorteilhaft sein, jedoch sind weitere Studien erforderlich, um die Sicherheit und Wirksamkeit zu bestätigen.
1 Hausen, B. M., Wollenweber, E., Senff, H., & Post, B. (1987). Propolis allergy. (I). Origin, properties, usage and literature review. Contact Dermatitis, 17(3), 163-170.
2 Brailo, V., Vučinić, P., Škrinjar, I., & Alajbeg, I. Z. (2006). Contact allergy to propolis in beekeepers. Dermatitis, 17(2), 75-77.
3 Hausen, B. M., Reichling, J., Harkenthal, M., & Senff, H. (1992). Allergic contact dermatitis from propolis. American Journal of Contact Dermatitis, 3(4), 193-201.
4 Veien, N. K., Hattel, T., Laurberg, G., & Spaun, E. (2004). Contact dermatitis in Danish gardeners. Contact Dermatitis, 50(3), 90-92.
5 Veien, N. K., Andersen, K. E., & Hjorth, N. (1976). Allergic contact dermatitis from propolis. Contact Dermatitis, 2(3), 129-132.
6 Shin, S. H., Jeong, D., & Han, Y. H. (2014). Effect of propolis on improving the clinical outcome of patients with mild to moderate atopic dermatitis: A randomized, double-blind, placebo-controlled study. Journal of Ethnopharmacology, 156, 218-224.
- Rötung: Betroffene Hautpartien, meist rund um den Mund, in den Nasolabialfalten, auf dem Kinn und manchmal um die Augen, sind gerötet.
- Papeln und Pusteln: Kleine, rote, gruppierte Papeln (knötchenartige Erhebungen) und Pusteln (Eiterbläschen) treten auf. Diese Läsionen sind oft entzündet, sehen akneähnlich aus und können mit feinen Schuppen bedeckt sein.
- Juckreiz und Brennen: Einige Betroffene verspüren Juckreiz oder ein brennendes Gefühl an den betroffenen Hautstellen.
- Schuppige Haut: Die betroffene Haut kann trocken sein und fein schuppen.
- Spalt zwischen Läsionen und Lippen: Oft bleibt ein schmaler Streifen normaler Haut um die Lippen herum, während die Haut weiter außen betroffen ist.
Die Symptome können Wochen bis Monate anhalten und verschlimmern sich oft durch den Gebrauch von kosmetischen Produkten, insbesondere von Cremes oder Steroiden.